Tutti Frutti in Frutigen

Vom 28. September bis zum 4. Oktober führte die Jugendmusik Gilgenberg ihr Jugendmusiklager in Zusammenarbeit mit der Stadtmusik Laufen in Frutigen durch. Tutti Frutti ist bekanntlich ein buntes Gemisch, was auch auf das diesjährige Lager zutraf, wie der folgende Bericht zeigt.

Am Sonntag gegen Mittag trafen sich 33 Jugendliche aus Nunningen, Zullwil, Laufen, Breitenbach, Grellingen und Büsserach auf dem Frohsinnplatz in Nunningen. Schon da zeigte sich, wie bunt die Teilnehmer gemischt waren. Da gab es Mädchen und Knaben, es standen Viertklässlerinnen neben Neuntklässlern, Anfänger neben Fortgeschrittenen … Während sich einige schon aus der Jugendmusik kannten, blickten andere noch etwas schüchtern und verloren in die Runde, weil sie noch nie mit anderen zusammen musiziert hatten. Wie würden es wohl die neun Leiterinnen und Leiter schaffen, aus dieser zusammengewürfelten Kinderschar ein harmonisches Musikkorps zu bilden? Eine grosse Aufgabe stand bevor.

Schon auf der Fahrt nach Frutigen wurden die ersten Freundschaften geschlossen, sodass die Zimmerverteilung praktisch problemlos über die Bühne ging. Danach wurden die Gruppen neu gemischt und auf einen Postenlauf durch den Lagerort Frutigen geschickt. Am Sonntagabend stand dann die erste Gesamtprobe auf dem Programm. Der Dirigent, Markus Leuenberger, hatte bewusst auch einfache Literatur gewählt, um die Kinder nicht zu überfordern. Trotzdem gab es für einige viel Neues in kurzer Zeit zu lernen und die Stücke tönten alle wie „Tutti Frutti“. Am Montag und Dienstag wurden die aufgetauchten Schwierigkeiten in Registerproben angegangen, sodass jeweils in der Gesamtprobe am Abend enorme Fortschritte zu hören waren. Dazwischen blieb genügend Zeit um sich bei Sport und Spiel und im Schwimmbad etwas zu bewegen. Auch die Wanderung auf die Elsigenalp am Mittwoch sorgte für Abwechslung. Als der Dirigent bei der folgenden Gesamtprobe nochmals Bewegung in Form von Body-Percussion verlangte, hielt sich die Begeisterung sichtlich in Grenzen. Dafür wurden dann Instrumentenkunde und –pflege unterrichtet, was sich als überaus notwendig erwies. Beim Ausflug in die BLS-Werkstätte nach Spiez kamen am Donnerstag die älteren, technisch und mechanisch Interessierten zum Zug, währenddem die Jüngeren schon der abendlichen Openair-Probe entgegen bangten. Trotz Wind und einzelnen Regentropfen wurde draussen musiziert, um zu erfahren, dass ein Konzert in jeder Umgebung anders gespielt werden muss und auch anders klingt. Leider konnte das Konzert in Frutigen am Freitag nicht wie geplant unter freiem Himmel beim Spital stattfinden, sondern musste in den Saal des Hotel Simplon verlegt werden, was der Spielfreude keinen Abbruch tat. Der bunte Abend liess nochmals richtige Tutti-Frutti-Stimmung aufkommen … und bis spät in die Nacht nicht mehr abklingen. Für einzelne Lagerteilnehmerinnen war das sogar der Auftakt für das WC-Putz-Diplom, das sie sich am Samstag erwerben durften. Gemeinsam fieberte man aber schon einem ganz andern Ziel entgegen, nämlich dem Lagerschlusskonzert in der Kirche Oberkirch am Sonntagabend. Eröffnet wurde das Konzert mit schwungvollem „Smoke on the water“, um dann hinüber zu fliessen in ein weiches „Without you“. Während die vier Sätze von „Monkeys and Ape“ dem Titel entsprechend frech daherkamen, zeigten sich beim rhythmisch gesprochenen „Pythagoräischen Lehrsatz“ doch noch einige Hemmungen. Die folgenden Quartette forderten auch die schon etwas fortgeschrittenen Musikantinnen und Musikanten. Nach einer kleinen Erfrischung mit dem Fox „Pepsi-Cola“ stand mit „One Moment in Time“ der absolute Höhepunkt auf dem Programm. Da wurde gezeigt, dass in der vergangenen Woche wirklich gemeinsam etwas Grosses erreicht wurde, was in den Herzen der Teilnehmenden noch lange nachklingen wird. Mit dem Schlussstück „Wipe-out“ wurden die wehmütigen Gedanken wieder weggewischt und wichen bei „Smooth“ sanften Erinnerungen an ein überaus gelungenes Lager.

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