Aktuelles Herbst 2009

„Ohne Fleiss kein Preis!“ Dieses Sprichwort könnte man geradezu als Motto über unsere Vereinsarbeit in diesem Frühjahr und Sommer setzen. Die Jugendmusik und der Musikverein hatten sich Grosses vorgenommen und mussten auch entsprechend viel leisten. Hier ein kurzer Rückblick.


Jugendmusikpreis in Zwingen (20. Juni 2009)

 

Zum ersten Mal überhaupt in ihrem über   20-jährigen Bestehen nahm die Jugendmusik an einem Wettbewerb für junge Formationen teil. Das Programm war anspruchsvoll aber fetzig und beinhaltete auch „ Bravura“, das Wettstück vom Bezirksmusiktag in Büsserach. Nur gerade eine Woche hatten Dirigent und Band Zeit, die erhaltenen Ratschläge umzusetzen. Schon bei der Auslosung der Startreihenfolge am frühen Samstagmorgen sahen wir, dass da einige Formationen bereitstanden, die viel Erfahrung mit Wettbewerben mitbrachten und auch die Altersgrenze, die für uns bei 15 Jahren lag, sehr grosszügig auslegten. Manch einer dachte wohl bei sich: „Da haben wir keine Chance.“ Doch unsere Jungen gaben ihr Bestes, allen voran die vier Soloklarinettistinnen. Es war frappant zu hören, wie viel besser musiziert wurde als noch eine Woche zuvor. Natürlich hatten wir mit „Peter Gunn himself“ einen perfekten Ansager, der uns versicherte, dass wir alle Diebe gefangen hätten. Jedenfalls konnten wir das Publikum bis zur letzten Sekunde fesseln. Hätten die Experten die Spielfreude mitbewertet, wären wir sicher auf dem Podest gelandet. So mussten wir uns mit dem 5. Platz  zufrieden geben  trotz guter Punktzahl.
 
Blasmusikpreis Dreiländereck
Das bange Warten auf den grossen Auftritt...



Kantonales Musikfest in Wolfwil (27. Juni 2009)

 

Auch für den Musikverein gab es nach dem gelungenen Konzertabend im Frühling kein Ausruhen. Schon wenige Tage danach flatterte das Aufgabenstück für das Kantonale Musikfest ins Haus. Mit „Cliffs of Moher“ hatten sich die Verantwortlichen zwar für eine schwierige, aber auch hörenswerte Komposition entschieden, was nicht selbstverständlich ist. Erste Übungen brachten uns die ungewohnten Taktarten und –wechsel etwas näher. Dazwischen gab es  wunderschöne melodiöse Solopassagen und Stellen, bei welchen der Wechsel zwischen den verschiedenen Instrumentengruppen zum Tragen kam. Bald zeigte sich, dass unsere Besetzung nicht allen Anforderungen des Aufgabenstückes genügte. Einige Register mussten mit Aushilfen verstärkt werden, um alle Stimmen besetzen zu können. So kam es, dass die Klippen, die wir musikalisch umschifften, bei jeder Probe etwas anders klangen. Selbst beim Vortrag am Musiktag in Büsserach, den wir als Hauptprobe für das Kantonale betrachteten, waren noch nicht alle Stimmen besetzt. Auch das vorgeschriebene Tempo war noch nicht überall erreicht. Daneben durften wir natürlich die Arbeit an unserer selbst gewählten „Highland Rhapsody“ nicht ruhen lassen. Da wurde an Übergängen geschliffen, Intonationstrübungen ausgemerzt und auch die Geschwindigkeit erhöht. Und schliesslich  gab es ja auch noch die Marschmusik… Am Bezirksmusiktag brachten wir es zwar fertig, dass alle im Schritt marschierten, dafür klang der vorgetragene Marsch miserabel. Warum mussten die Experten auch ausgerechnet den schwierigeren auswählen?
 
Kantonales Musikfest Marschmusik
Bereit zur Marschmusik … Mit Mirja und Ronja hatten wir bestimmt die hübschesten Ehrendamen.

Am Samstagmorgen trafen wir voller Erwartungen in Wolfwil ein. Die letzten Uniformen wurden verteilt und die Instrumente geölt. Um 13.33 Uhr mussten wir in der Kirche zu unseren Vorträgen antreten. Die Luft war stickig und aufgeheizt. Aber das war wohl nicht der einzige Grund für unsere schweissigen  Finger und ausgetrockneten Kehlen. Jetzt war der Moment gekommen, für den wir monatelang geübt hatten. Bei diesem Durchspiel kam es auf jede Stimme an. Tief einatmen… und dann war es auch schon vorbei. Als Musikant/in konnte man nur schlecht beurteilen, wie der Vortrag geklungen hatte, denn man hörte die anderen in der Kirche sehr schlecht. Trotzdem waren wir sicher, dass uns keine groben Fehler unterlaufen waren. Bis zur Rangverkündigung stand uns noch eine weitere Hürde bevor, die Marschmusik. Schon als wir uns auf den Weg zum Start machten, begann es leicht zu regnen. Nach einigen Verzögerungen wurde unser Corps  dann doch gestartet. Natürlich durften wir auch bei diesem Durchgang den schwierigeren Marsch auflegen. Wir hatten aber damit gerechnet und erspielten uns viel mehr Punkte als in Büsserach. Die kalte Dusche kam in Wolfwil nicht von der Punktzahl, aber vom Himmel, so dass wir bis auf die Unterwäsche durchnässt waren. Dafür wurden wir im Instrumentendepot von einer unserer Flötistinnen mit einem kühlen Bier oder Cüpli empfangen. Das war der Apéro für ein Fest, wie es einige wohl noch nie erlebt hatten.
 
Kantonales Musikfest Afterwork

Als die Organisatoren zu später Abendstunde zur Rangverkündigung schritten, war einigen von uns bereits klar: „Beim nächsten Kantonalen sind wir wieder dabei!

“Dass wir mit einer Gesamtpunktzahl von 165 nur gerade 2.5 Punkte hinter dem Podest lagen, rundete die positive Bilanz ab. Wir haben bewiesen: Wir sind dabei in der 2. Stärkeklasse. (GA)



Ohne Fleiss kein Nachwuchs

 

All diese vielen schönen Momente dürfen aber nicht davon ablenken, dass unsere Zukunft auf der Ausbildung junger Musikantinnen und Musikanten basiert. Die Jugendlichen, die wir jetzt rekrutieren, spielen im besten Fall in fünf Jahren beim nächsten Kantonalen mit. Die Lücken in unserem Corps sollten dringend gefüllt werden. Deshalb bieten wir in jedem Jahr einigen Jugendlichen (ab der dritten Primarklasse) die Möglichkeit, für ein paar Monate etwas Musikluft zu schnuppern. Die Eltern bezahlen eine minimale Instrumentengebühr, der Unterricht wird von Mitgliedern des Musikvereins im ersten Jahr gratis erteilt. Zurzeit bilden wir in allen Blechblasinstrumenten aus (ausser Waldhorn), daneben auch in Klarinette und Querflöte. Sollten Sie es in Ihrer Schulzeit verpasst haben, ein Instrument zu erlernen, scheuen Sie nicht davor zurück, es jetzt zu versuchen. Auskunft erteilt unser Präsident Bruno Altermatt (0617919509). Für alle interessierten Schulkinder veranstalten wir jeweils eine öffentliche Jugendmusikprobe und Instrumentenpräsentation. Weitere Informationen dazu erteilt Ihnen Frau Käthi Grolimund (0617919412).

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